Forschungsprojekt DiPoSa am GSV

Sieben ostwestfälische Grundschulen freuen sich über Lehr-Lernmaterialien für inklusiven Sachunterricht im Forschungsprojekt DiPoSa der Universitäten Paderborn und Bielefeld

Die Freude an den sieben DiPoSa-Projektgrundschulen der Schulamtsbezirke Bielefeld, Paderborn, Gütersloh und Herford ist in diesen Tagen groß: Im Wert von 5.000 € erhält jede Grundschule entsprechend ihrer Wünsche Lehr-Lernmaterialien für einen inklusiven handlungsorientierten Sachunterricht. Unser GSV Bonhoeffer-Heinrich ist aufgrund seiner  besonderen Expertise im Sachunterricht und inklusiven Lernen ausgewählt worden, um an diesem innovativen Projekt der Universitäten Bielefeld und Paderborn teilzunehmen.
 

Auch wenn der Titel „Didaktisch-diagnostische Potentiale des inklusionsorientierten Sachunterrichts“ des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 720.000 € geförderten Projekts beim ersten Hören etwas sperrig klingt, so hat das Paderborner und Bielefelder Projektteam sein Ziel und den Weg dorthin klar vor Augen, wie die Paderborner Teilprojektleiterin und Sachunterrichtsprofessorin Dr. Eva Blumberg erklärt: „Wir DiPoSa-Wissenschaftler:innen und Praxisvertreter:innen teilen nicht nur die gemeinsame Begeisterung für das vielperspektivische Fach Sachunterricht, sondern schauen damit sozusagen auch durch dieselbe Vergrößerungsbrille auf die Potentiale der Kinder. Zur Entwicklung eines solchen potentialorientierten Diagnoseinstruments arbeiten wir von Anfang an auf Augenhöhe eng zusammen. Das ist allen Beteiligten sehr wichtig und hat zukunftsweisenden Charakter für die Lehr-Lernforschung.“

Konkret geht es im Projekt darum, dass die beteiligten Wissenschaftler:innen der beiden ostwestfälischen Universitäten aus der Grundschul- und inklusiven Pädagogik sowie der Sachunterrichtsdidaktik gemeinsam mit den Lehrkräften herausfinden möchten, wodurch sich ein Unterricht auszeichnet, der im Sinne von Inklusion allen Kindern Erfolgserlebnisse im fachlichen Lernen und in der Sozial- und Persönlichkeitsentwicklung vermittelt. Der Sachunterricht bietet hierfür nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler:innen als Hauptfach der Grundschule (neben Deutsch und Mathematik) besonders gute Chancen, weil der Sachunterricht sich an der Lebenswelt der Kinder orientiert, an ihren Fragen anknüpft, handlungsorientiert angelegt ist, vielfältige Denk- und Lösungsmöglichkeiten zulässt und zum Weltverstehen sowie zur Interessensentwicklung der Kinder beiträgt. An den beteiligten Schulen unterrichten Lehrkräfte, die sich in besonderer Weise im Bereich des Sachunterrichts als Moderator:innen fortgebildet haben und an den Kompetenzzentren der Schulämter auch Fortbildungen anbieten. Bei uns am GSV sind das Petra Langnickel und Melanie Poppe, zur Zeit unterstützt Rebecca Grote das Lehrerinnenteam. Am Ende werden Bausteine entwickelt sein, die sowohl für die Aus- als auch für die Fortbildung von Lehrkräften zum Ausbau der didaktischen und diagnostischen Kompetenzen genutzt werden können. Für diese spannende Entwicklungsaufgabe unterstützt das Projekt ganz konkret und praxisbezogen durch die Materialübergabe die Möglichkeiten im inklusiven Lehren und Lernen, denn für einen guten (Sach-)Unterricht sind neben den Kompetenzen der Lehrkräfte auch die äußeren Bedingungen und Voraussetzungen entscheidend. „Diese Interdisziplinarität des Projekts (Grundschulpädagogik, Sachunterrichtsdidaktik und Sonderpädagogik) mit der guten Zusammenarbeit beider Universitätsstandorte und der Schulamtsbezirke kann auch als regionales Entwicklungsprojekt in und für OWL angesehen werden.“